Thermoablation von Schilddrüsenknoten
Die Thermoablation von Schilddrüsenknoten ist eine erfolgreiche Behandlungsmethode und gilt als Alternative zur Schilddrüsenoperation und ebenfalls als Alternative zur Radiojodtherapie.
Die Häufigkeit von Schilddrüsenknoten
Ca. 20 Millionen Menschen haben einen oder mehrere Schilddrüsenknoten.
Falls ein Knoten eine Größe von mind. 10 mm hat, dann sollte gemäß der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin ein Schilddrüsenszintigramm erfolgen.
Unterschied zwischen heißen und kalten Schilddrüsenknoten
Das Schilddrüsenszintigramm zeigt, ob es sich bei dem Knoten um einen „heißen/warmen“, „kalten/kühlen“ Schilddrüsenknoten handelt. In den meisten Fällen ist ein Knoten indifferent, d.h. weder heiß noch kalt und somit unauffällig.
„Heiß“ bedeutet, der Knoten nimmt mehr Jod auf als das gesunde Gewebe, oft führt eine heißer Knoten zur Überfunktion. In diesem Fall ist eine Radiojodtherapie oder eine Thermoablation notwendig. Das Problem der Radiojodtherapie ist, dass auch gesundes Schilddrüsengewebe „mitbehandelt“ wird und dadurch auch zerstört wird. In 5-20% der Fälle muss der Patient dann leider lebenslang Hormone einnehmen!! Die lebenslange Hormoneinnahme führt dann in ca. 50% der Fälle zu Osteoporose oder zu anderen ernsthaften Erkrankungen.
Bei Schilddrüsenkarzinomen muss die Schilddrüse oft vollständig entfernt werden. Dann ist eine lebenslange Hormoneinnahme notwendig.
Bei der Thermoablation wird nur das erkrankte Gewebe zerstört. Eine Hormoneinnahme ist daher nicht notwendig!
„Kalt“ bedeutet, der Knoten hat die Funktion verloren Jod aufzunehmen, wenn Gewebe die Funktion verliert, dann könnte es ja „bösartig“ sein, die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch sehr sehr gering, ca. 1 %. Diese Knoten sollten gemäß der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin durch eine Feinnadelpunktion abgeklärt werden. Wenn die Feinnadelpunktion unauffällig ist, dann ist eine weitere Behandlung nicht zwingend notwendig. Falls der Knoten stört, dann könnte eine Thermoablation durchgeführt werden.
Thermoablation der Schilddrüse und von Schilddrüsenknoten
Neben einer Schilddrüsenvergrößerung gehören Schilddrüsenknoten zu den häufigsten Veränderungen in der Schilddrüse. In Deutschland sind diese Knoten in den meisten Fällen gutartig, das klinisch apparente Schilddrüsenkarzinom macht nur 0,1 bis 1% aller bösartigen Erkrankungen aus. Zur Therapie von Schilddrüsenknoten kann auch die Thermoablation eingesetzt werden, welche schon seit Jahren erfolgreich bei Leber-, Lungen- und Nierenerkrankungen eingesetzt wird.
Was ist die Thermoablation
Die Thermoablation ist ein Überbegriff für verschiedene thermische Verfahren, mit denen Gewebe durch Hitze zerstört wird. Hierzu zählen die Radiofrequenzablation (RFA), die fokussierte Ultraschalltherapie (Echotherapie, HIFU), die laserinduzierte Thermotherapie (LITT) und die gekühlte Mikrowellenablation (MWA). Bei diesen nicht-operativen Verfahren, wird Wärme im Bereich des Schilddrüsenknotens erzeugt. Bei Temperaturen von über 42 Grad Celsius treten temperaturinduzierte Zellschädigungen auf. Ab 60 Grad Celsius sind diese Zellschädigungen irreversibel, d. h. das behandelte Schilddrüsengewebe welches den heißen und/oder den kalten Schilddrüsenknoten bildet, wird vom körpereigenen Abwehrsystem abgebaut. Der Knoten wird mit der Zeit deutlich kleiner.
Wie wird die Thermoablation von Schilddrüsen durchgeführt?
Welche Verfahren sind geeignet zur Thermoablation von Schilddrüsenknoten?
Zur Laserablation, Mikrowellenablation und die Echotherapie sind etwas weniger Studien bekannt. Die Ergebnisse der Laser-, Mikrowellenablation und Echotherapie sind mit denen der Radiofrequenzablation vergleichbar.
Bei der Laserablation emittiert Licht bestimmter Wellenlänge in das Gewebe, durch die Licht- (Photonen-) Absorption entstehen Temperaturen von bis zu 300 Grad Celsius, die Eindringtiefe ist sehr präzise, daher können auch kleine Knoten sehr gut und sicher behandelt werden. Bei der Mikrowellenablation baut sich ein Mikrowellenfeld an der MWA-Sonde auf, durch das elektromagnetische Feld werden Wassermoleküle angeregt, es entsteht Wärme.
Wie sind die Erfolgsaussichten der Thermoablation von Schilddrüsenknoten?
Was sind mögliche Komplikationen?
Prof. Dr. Dr. Huedayi Korkusuz
Wissenschaftlicher Beirat
„Viele Patienten haben Vorbehalte gegen eine Schilddrüsenoperation. Vor allem wegen der Risiken des Eingriffs, aber auch angesichts der notwendigen Vollnarkose bei der Schilddrüsenoperation. Viele haben auch Vorbehalten gegen eine Radiojodtherapie aufgrund der Strahlenbelastung. Bei beiden Behandlungen ist oft eine lebenslange Hormoneinnahme notwendig. Die lebenslange Hormoneinnahme kann zur Osteoporose und zu Problemen mit dem Herz-Kreislauf führen.
Bei der Thermoablation ist eine lebenslange Hormoneinnahme nicht notwendig. Das erkrankte Gewebe wird ganz präzise erhitzt und dann vom Körper selbstständig abgebaut, ohne benachbarte Organe oder das gesunde Schilddrüsengewebe zu beeinträchtigen. Die Verfahren sind für die Patienten sehr schonend und hinterlassen auch kosmetisch sehr gute Resultate. Sie werden lediglich in örtlicher Betäubung durchgeführt.“ erklärt Prof. Dr. Dr. Huedayi Korkusuz.
Die Häufigkeit von Schilddrüsenoperationen in Deutschland
In Deutschland gehört die Schilddrüsenoperationen zu den häufigsten Operationen. Man schätzt die Zahl der Schilddrüsenoperationen in Deutschland auf ca. 100.000 !!! Zum Vergelich, in den Niederlanden werden jährlich nur ca. 2.500 Menschen operiert. Verglichen mit anderen Ländern wird in Deutschland bezogen auf die Einwohnerzahl ca. 3 mal häufiger operiert als in den USA oder doppelt so häufig wie in England.
Erfahren Sie mehr über Schilddrüsenoperationen.

DZTA - Deutsches Zentrum für Thermoablation e.V.
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