Die Thermoablation von Schilddrüsenknoten entwickelt sich zu einer wegweisenden Zukunftstherapie. Am 2. Dezember 2017 veranstaltet das Deutsche Zentrum für Thermoablation von Schilddrüsenknoten e.V. (DZTA) am Universitätsklinikum Frankfurt den ersten internationalen Kongress zu dieser Behandlung. Die Bundesregierung fördert die Weiterentwicklung im Rahmen ihrer Hightech-Strategie mit mehr als einer Million Euro.
Frankfurter Zentrum mit Prof. Korkusuz weltweit an der Spitze
Im August 2012 wurde durch Prof. Korkusuz zum ersten Mal in Europa die Mikrowellenablation durchgeführt, eine spezielle Form der Thermoablation. Die weltweit erste bipolare Radiofrequenzablation eines Schilddrüsenknotens erfolgte etwa ein Jahr später. In den drei Jahren seit seiner Gründung wurden am DTZA mittlerweile mehr als 1.000 Schilddrüsenknoten erfolgreich mit der Thermoablation behandelt. Mittlerweile werden auch nicht operable Nebenschilddrüsenadenome wirksam mit den in Frankfurt etablierten Verfahren therapiert.
Termin: 1st International Congress on Thermal Ablation of Thyroid Nodules 2. Dezember 2017 Universitätsklinikum Frankfurt
Anmeldung und Information: www.dzta.de/veranstaltungen/
Schilddrüsenknoten betreffen etwa 30 Prozent der deutschen Bevölkerung. Jährlich werden hierzulande fast 100.000 dieser Knoten durch einen chirurgischen Eingriff oder mithilfe einer Radiojodtherapie entfernt. Beide Methoden bieten jedoch Nachteile: Bei einer Operation muss oftmals das ganze Organ entfernt werden; die Patienten müssen ihr Leben lang zusätzliche Hormone einnehmen. Die Radiojodtherapie hingegen ist in manchen Fällen unwirksam. Prof. Korkusuz bietet daher als Alternative verschiedene Methoden der Thermoablation an. Im Rahmen des ersten Internationalen Kongresses zur Thermoablation der Schilddrüse am Samstag, den 2. Dezember 2017, werden diese moderne Formen der Behandlung von Schilddrüsenknoten, aber auch die klassischen Therapien von international anerkannten Experten beleuchtet.
„Seit der Gründung des Deutschen Zentrums für Thermoablation von Schilddrüsenknoten vor drei Jahren sehen wir eine enorme Weiterentwicklung thermoablativer Verfahren, der jetzt mit diesem Kongress Rechnung getragen wird“, erklärt Prof. Korkusuz. „Die Zukunftsfähigkeit dieses Verfahrens bestätigt nun auch die Förderung im Rahmen der Innovationsstrategie des Bundes.“
Bund fördert Zukunftstechnologie
Die Tagung ist der nächste Schritt zur Etablierung der Thermoablation als anerkannte Therapie gegen Schilddrüsenknoten. Auf diesem Weg kann das DZTA einen weiteren wichtigen Erfolg verzeichnen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ein Verbundprojekt „Echotrack“ des Frankfurter Zentrums mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, das die Thermoablation der Schilddrüse noch sicherer und effektiver machen soll. „Thermoablation von Schilddrüsenknoten hat sich zu einem wegweisenden Therapiekonzept entwickelt. Die Förderung durch das Bundesforschungsministerium zeigt, dass Prof. Korkusuz Vorreiter auf diesem Gebiet ist und noch großes Potenzial in dieser Technologie steckt.“
Mit dem sogenannten EchoTrack-System soll die Ultraschall-geführte Positionierung der Sonde für die Thermoablation dahingehend optimiert werden, dass das System neben der Echtzeitbildgebung auch die Positionsinformationen der Sonde in einem virtuellen Raum dreidimensional bereitstellt. Dies erlaubt eine schnellere und auch sicherere Durchführung der Thermoablation durch eine exaktere Positionierung innerhalb der Schilddrüsenknoten. Prof. Huedayi Korkusuz, Vorsitzender des DZTA, erklärt: „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Arbeit durch das Bundesministerium. Die Förderung ermöglicht es uns, die Thermoablation noch weiter als Methode zu etablieren und damit mehr Patienten Zugang zu einer besonders schonenden und sicheren Behandlung von Schilddrüsenknoten zu bieten.“
Die Förderung erfolgt im Rahmen der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung „Innovationen für Deutschland“. Ziel ist, Ideen aus der Forschung noch schneller in innovative Produkte, Dienstleistungen und Errungenschaften für die Gesellschaft zu überführen. Die Fördermaßnahme „Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP+“ setzt hier an und unterstützt Forscher dabei, wissenschaftliche Ergebnisse systematisch zu validieren und Anwendungsbereiche zu erschließen. Projektträger für die Förderung von EchoTrack ist die VDI/VDE Innovation + Technik.